Zeitlose Geschenk-Ideen für Kinder von 0 bis 11 Jahren - ÖKO-TEST

2022-09-17 01:33:44 By : Mr. Kevin Parts

Autor: Redaktion | Kategorie: Kinder und Familie | 15.12.2021

Teddybär, Ball und Bauklötze werden wohl nie aus der Mode geraten. Aber angesichts der Fülle immer neuer Spielzeugideen sind viele Erwachsene unsicher: Was passt zum Baby, Kleinkind und zum größeren Kind? Wir hätten da einige Ideen.

Die meisten Kinder haben zu viel Spielzeug - aber trotzdem nicht immer das Richtige. Die Altersempfehlungen der Hersteller bieten zwar eine Orientierung, sind aber nicht immer der Weisheit letzter Schluss. Je nach Entwicklungsstand des Kindes ist manches scheinbar altersgerechte Spielzeug entweder zu simpel und wird schnell langweilig oder zu kompliziert und damit frustrierend.

Daher geben wir hier einige Tipps, für das passende Spielzeug.

Der Hinweis "nicht für Kinder unter drei Jahren geeignet" prangt auf vielen Spielsachen. Sie sollten ihn auf jeden Fall ernst nehmen, denn in diesem Fall enthält das Spielzeug Kleinteile, die von Babys und Kleinkindern verschluckt werden können.

Von den Altersempfehlungen abgesehen sollte das Spielzeug natürlich den Neigungen des Kindes entsprechen. Manche Kids sind kleine Tüftler, die sich stundenlang mit einem Bausatz beschäftigen können, andere toben am liebsten draußen und sind vielleicht mit einem Ball glücklicher. Wer ein Kind beschenken möchte, das er nur wenig kennt, sollte auf jeden Fall die Eltern fragen, worüber der Nachwuchs sich wohl am meisten freuen würde.

Während der ersten Monate brauchen Säuglinge noch kein Spielzeug, denn sie sind ganz damit beschäftigt, ihre Umgebung wahrzunehmen. Das Beste für sie sind Geborgenheit, Wärme, Nähe und Zuwendung der Eltern. Am liebsten sind Babys dort, wo sich auch die Eltern und Geschwister aufhalten. Schon wenige Wochen alte Kinder langweilen sich, wenn sie immer alleine in ihrem Babybettchen liegen und von ihrer Umwelt nichts mitbekommen.

Mit drei bis sechs Monaten spielt das Baby ausgiebig mit den eigenen Händen und Füßen, lässt sich gerne kitzeln und streicheln und liebt sanfte Gymnastik. Wach und interessiert nimmt das Baby seine Umgebung wahr und trainiert alle Sinne.

Alle Anregungen sind willkommen: Lassen Sie das Kind unterschiedliche Oberflächen fühlen, Formen und Farben sehen, Geräusche und Musik hören. Mobiles oder Spielzeugketten, die in Sichtweite aufgehängt werden, findet es jetzt spannend. Es beginnt auch, einfache Sachen als Spielzeug zu benutzen. Ein Spielgerät, zum Beispiel ein weicher Beißring, genügt zum Einstieg, denn das Baby ist vollauf damit beschäftigt, alle Eigenschaften dieses Gegenstands zu erkunden – vor allem mit dem Mund.

Das erste Spielzeug sollte sich angenehm anfühlen, gut zu greifen und nicht zu groß sein. Vor allem aber darf es keine verschluckbaren Teile oder giftigen Substanzen enthalten. Auf die angegebenen Altersbeschränkungen achten.

Eine der Lieblingsbeschäftigungen aller Babys ist es, Dinge auf den Boden zu werfen und sich von den Eltern wieder bringen zu lassen. Geduldige "Spielpartner" sind hier gefragt, insbesondere weil das Kind dieses Spiel mit Ausdauer wiederholt. Diese Wiederholung von Bewegungen und Aktionen ist wichtig, denn dadurch entstehen Handlungsmuster, die sich im Gehirn einprägen.

Sitzen und Krabbeln erweitern Babys Aktionsradius erheblich. Die Koordination von Augen, Händen und Füßen wird zusehends besser. Das Baby genießt seine neue Beweglichkeit und tobt gerne mit den Eltern herum. "Hoppe Reiter" und andere Bewegungsspiele stoßen auf große Begeisterung. Das Kind lauscht auf Geräusche, die es nachzuahmen versucht, und liebt Spieluhren oder Quietschtiere.

Alles, was glänzt und was sich bewegt, findet das Kind ebenfalls spannend. In Windeseile greift es nach jedem Gegenstand, den es erhaschen kann, und steckt ihn zur genauen Untersuchung erst mal in den Mund. Eltern müssen deshalb besonders aufmerksam sein. Droht keine Gefahr, sollten sie den Nachwuchs aber ruhig gewähren lassen. Wie soll er sonst seine Umwelt erkunden? Ungefähr ab dem zehnten Monat gewinnt das Kind Spaß daran, Dinge zu sammeln, zu sortieren oder zu stapeln. Schachteln, Ringpyramiden und Klötze kann es jetzt gut gebrauchen.

Die Kleinen beobachten genau, was um sie herum passiert. Und das machen sie nach. Am liebsten "helfen" sie im Haushalt. Mit Hingabe werden Schubladen aus- und wieder eingeräumt. Einfache, ungefährliche Haushaltsgegenstände wie Holzkochlöffel und Gefrierdosen können zum Lieblingsspielzeug werden. "Sammeln und sortieren" ist besonders angesagt.

Jetzt entdecken die Kleinen auch die Funktionsweise von Dingen. Zum Beispiel lernen sie, dass Autos rollen. Mit Begeisterung nehmen sie alles auseinander. Das muss das Spielzeug aushalten können. Die Kleinen möchten nicht auf Knöpfe drücken, sondern selbst aktiv werden, indem sie Bauklötzchentürme bauen und wieder umwerfen oder Sandkuchen "backen". Das Kind setzt sich selbst schon kleine Aufgaben und kann sie erfüllen.

Jetzt sind die Knirpse ganz schön lebendig, machen Krach und toben herum. Dazu brauchen sie vor allem viel freie Spielfläche. Wer die zu Hause nicht hat, sollte mit dem Kind häufig ins Freie gehen oder sich einer Spielgruppe anschließen, sodass der Nachwuchs seinen Bewegungsdrang ausleben kann.

Noch immer ist es für die Kinder spannend, die Erwachsenen nachzuahmen. Aber die Spiele werden komplexer, erste Rollen- und Mutter-Kind-Spiele mit der Puppe oder dem Teddy werden ausprobiert. Dabei folgen die Kinder ihren eigenen Regeln, mit festgesetzten Spielregeln können sie noch wenig anfangen. Als Spielgeräte willkommen sind alle ungefährlichen Requisiten aus der Erwachsenenwelt: alte Handtaschen, Taschenspiegel, Wecker, Eieruhr oder ein ausrangiertes Telefon.

Perfekt müssen die Gegenstände nicht sein. Und wo etwas fehlt, hilft die Vorstellungskraft: Mit etwa zwei Jahren entwickelt sich das sogenannte Symbolspiel. Die Kinder ersetzen in ihrer Fantasie einen Gegenstand durch etwas anderes: Das Bauklötzchen wird zum Auto, der Stock zum Pferd. Bilderbücher helfen dabei, die Welt kennenzulernen und Dinge zu benennen. Die bildlichen Darstellungen sollten einfach und realitätsnah sein. Jetzt entdecken die Kinder auch ihre Fingerfertigkeit: Bauen, Malen und Kneten macht ihnen Freude.

Der Bewegungsdrang der Knirpse ist ungebrochen. Sie wollen herumtoben oder Kissenschlachten veranstalten. Spaß macht es ihnen auch, die Bewegungen von Tieren nachzuahmen: Sie hüpfen wie ein Frosch, schleichen wie eine Katze oder galoppieren wie ein Pferd.

Jetzt kommen die Kleinen sich schon ganz schön groß vor. Und sie wollen alles alleine schaffen: sich an- und ausziehen, waschen und im Haushalt oder Garten helfen. Spiel und Alltag sind für die Kinder eins. Das erfordert von den Erwachsenen manchmal viel Geduld, aber nur durch Mit- und Selbermachen lernen die Kinder Neues. Und sie sind unheimlich stolz, wenn sie durch kleine Handreichungen den Erwachsenen helfen können.

Wegen der neu gewonnenen Autonomie fällt es den Kindern schwer, sich für eine Beschäftigung zu entscheiden. Deshalb wechseln sie oft abrupt von einem Spiel zum nächsten oder versuchen, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Dabei gehen die Kinder nicht gerade zimperlich mit ihren Spielsachen um. Das Spielzeug sollte deshalb gut verarbeitet und robust sein.

Noch ist die Grenze zwischen Fantasie und Realität fließend. In Rollenspielen gehen die Kinder völlig auf. Dabei spielen sie nicht nur Alltägliches nach, sondern erfinden zunehmend eigene Szenen und geben Puppen und Teddybären eine Stimme. Für Eltern ist es sehr aufschlussreich, ihren Nachwuchs zu beobachten. Sie erfahren dadurch viel darüber, was die Kinder gerade beschäftigt.

Eine Requisitenkiste mit abgelegter Kleidung, alten Hüten, Tüchern, Taschen und Alltagsgegenständen bietet einen unerschöpflichen Spielfundus. Zwar kann man im Spielwarenladen auch Kostüme und Accessoires kaufen, aber so perfekt muss die Ausstattung gar nicht sein, und lieber spielen die Kinder ohnehin mit "echten" Sachen.

Mit Spielen, die Geschicklichkeit, Konzentration und die Einhaltung strenger Regeln verlangen, können Drei- bis Vierjährige allerdings noch nicht viel anfangen. Gruppenspiele sind noch neu und gestalten sich manchmal schwierig. Mit anderen teilen und warten, bis man selbst an der Reihe ist, will gelernt sein.

Das Wichtigste sind jetzt Spielkameraden. Kinder dieses Alters gehen gerne auf den Spielplatz, vor allem weil sie dort Freunde zum Wippen, Rutschen und Sandburgenbauen finden. Vierjährige haben zudem eine lebhafte Fantasie. Aus Kartons und Decken bauen sie sich Höhlen und Zelte und nach wie vor stehen Verkleiden und Rollenspiele hoch im Kurs. Diese Spiele helfen den Kindern dabei, Dinge von einem neuen Standpunkt aus zu betrachten und sich in andere hineinzuversetzen. Gleichzeitig trainieren sie in Rollenspielen ihre sprachlichen Fähigkeiten.

Obwohl die Aufmerksamkeitsspanne von Vorschulkindern noch kurz ist, kommt es jetzt immer öfter vor, dass Kinder für längere Zeit ganz in sich versunken spielen. Alles, was sich vielfältig nutzen lässt, ist willkommen, etwa ausbaufähige Stecksysteme und Konstruktionsspiele oder Puppen mit Zubehör.

Regelspiele wie "Mensch ärgere dich nicht" überfordern Vier- bis Fünfjährige noch. Wenn man die Regeln jedoch abwandelt und "aufweicht", können sie aber schon mitspielen. Auf alles, was sie schaffen - sei es ein Spiel gewinnen oder beim Fußball ein Tor schießen -, sind die Knirpse sehr stolz. Man sollte deshalb mit Anerkennung nicht sparen, ihnen aber auch Mut machen, wenn etwas nicht gleich klappt.

Kreative und aktive Spiele machen Kindern jetzt besonders viel Spaß, denn sie stecken voller Energie und wollen alles ausprobieren. Sie beginnen sich für technische Zusammenhänge zu interessieren und bauen oder basteln gerne. Es lohnt sich, dafür Material zu sammeln, zum Beispiel Pappe, alte Kataloge, Knöpfe, Korken und Stoffreste oder im Herbst Eicheln, Blätter und Kastanien. Bei gemeinsamen Spielen mit anderen Kindern wie Fangen, Ball- oder Kreisspielen lernen sie, einfache Regeln einzuhalten und verbessern ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten.

Mit Schulbeginn ändert sich viel im Leben der Kinder. Der Kontakt zu Gleichaltrigen wird enger. Die meisten Kinder wollen die Spielsachen haben, die auch die Freunde besitzen. Kooperation und Wettbewerb werden durch die Schulerfahrung wichtiger.

Würfel- und einfache Strategiespiele fördern Ausdauer, Konzentration und Kooperationsbereitschaft. Das Kind lernt, auch mal zu verlieren und anderen den Sieg nicht zu neiden. Die Kinder werden autonomer und bauen sich nach und nach ihre eigene Welt auf. Jetzt brauchen sie einen kleinen Bereich für sich, den sie selbst in Ordnung halten.

Schulkinder wollen ernstgenommen werden. Sie nehmen sich vor, bestimmte Aufgaben zu bewältigen, und fordern Anerkennung für ihre Leistungen. Persönliche Interessen kristallisieren sich heraus. Eltern sollten beobachten, ob das Kind gerne bastelt, tüftelt, Musik macht oder sportlich ist, und die Vorlieben unterstützen. Genug Bewegung als Ausgleich fürs lange Stillsitzen in der Schule ist für die Kinder und ihre Entwicklung wichtig.

In diesem Alter entwickeln sich Kinder körperlich und geistig schnell weiter. Sie werden in ihren Beschäftigungen anspruchsvoller, haben oft schon Hobbys, brauchen aber auch noch das unbefangene Spiel.

Nun können sich Kinder längere Zeit auf eine Sache konzentrieren und haben Freude daran, auch aufwendigere Aufgaben zu bearbeiten. Vorlieben und Interessen sind klar erkennbar: Manche zieht es in den Sportverein, andere können geschickt mit Werkzeug umgehen oder sind wahre Bücherwürmer.

Computer üben auf fast alle Kinder dieses Alters eine starke Anziehungskraft aus. Den Umgang mit elektronischen Medien sollte man ihnen nicht verwehren, aber kontrollieren und Regeln aufstellen. Langsam werden die Freunde wichtiger als die Familie. Gemeinsame Unternehmungen und Hobbys, an denen die ganze Familie sich beteiligen kann, stärken den Zusammenhalt.

Manche Großmutter möchte schier verzweifeln. Was hat sie als junge Frau für Gleichberechtigung und Emanzipation der Frau gekämpft – und was macht die Enkeltochter? Verkleidet sich als schmuckbehangene Prinzessin und himmelt Cinderella an. Das ist ganz normal, meinen die einen. So sind Mädchen nun mal. Die anderen kritisieren: Die Spielzeugbranche drängt durch ihr Angebot Jungen und Mädchen in traditionelle Geschlechterrollen.

An beiden Positionen ist etwas dran. In der Wissenschaft gilt es als allgemein anerkannte Erkenntnis, dass eine Kombination aus genetischer Veranlagung und der Umwelt das Verhalten der Geschlechter prägt. Wissenschaftliche Beobachtungen zum Beispiel in Kindergärten zeigen, dass Jungen und Mädchen tatsächlich unterschiedlich spielen - die Jungs stehen eher auf Dinge, die sie grobmotorisch bedienen können, auf technisches Spielzeug und auf wildes Herumtollen. Sie treten insgesamt raubeiniger auf als die Mädchen, die eher darauf erpicht sind, Freundschaften zu schließen und sich zu kümmern. Sie beschäftigen sich mit Puppen und Plüschtieren, malen und basteln gern.

Sozialen und kulturellen Einflüssen kann sich kein Mensch entziehen, denn sie umgeben ihn überall, von Geburt an. Die Einflussnahme erfolgt oft unbewusst: Der Sohn bekommt den blauen Strampler, die Tochter den rosafarbenen – dabei denkt sich niemand viel. Allerdings trägt Spielzeug viel dazu bei, die angelegten Rollen zu zementieren. Zu Kaisers Zeiten bekamen die Knaben Spielzeugsäbel und Soldatenfiguren, die Mädchen Puppenküchen. Heute gibt es Raumstationen für die Jungs und Prinzessin Lillifee für die Mädchen. Auf der männlichen Seite lockt das Abenteuer, auf der weiblichen ist alles ein bisschen kitschig, niedlich, harmlos. Während die Jungs mit Bausteinen Westernforts errichten, bekommen die Mädchen den Bausatz für das schmucke Einfamilienhäuschen, komplett mit den Figürchen Mama, Papa, Kind und Hund. Im Vergleich dazu ist die viel gescholtene Barbie geradezu emanzipiert, schließlich hat sie in den 56 Jahren ihres Lebens schon viele verantwortungsvolle oder abenteuerliche Jobs ausgeübt, von der Pilotin über die Rennfahrerin bis zur Politikerin.

Vereinzelt steuern die Spielzeughersteller der Geschlechterapartheid aktiv entgegen. So kreierte Lego ein Forschungslabor, in dem ausschließlich patente Wissenschaftlerinnen tätig sind. Das Set war ein Verkaufserfolg, aber ob alle Mädchen damit spielen wollen? Aufzwingen sollte man Kindern bestimmte Spielsachen grundsätzlich nicht. Man kann nur Angebote machen – Jungen und Mädchen suchen sich dann schon selbst aus, was sie begeistert. Schaden können vor allem die Reaktionen der Erwachsenen, die den Jungen belächeln, der sanft eine Puppe im Arm wiegt, oder das Mädchen tadeln, das "wie ein Junge" mit dem Kettcar herumrast. Die Entscheidung der Kinder für das, was sie interessiert, verdient Respekt.

ÖKO-TEST - Richtig gut leben